13. September 2011

Von Monstern und Menschen

So wunderschön der Herbst auch sein kann, gestern Abend zeigte er sich dann doch von seiner tiefdunklen Schattenseite. Genauer gesagt war sie schwarz, tellergroß und kam aus dem Schatten direkt auf das Sofa zugekrabbelt. Nach spitzen Schreien, zwei jungen Frauen, die innerhalb einer Bruchteilsekunde auf dem Sofa standen, einer wagemutigen Frau Mutter und einem gewaltigen Glas, das als Transportbehälter diente, war die Gefahr gebannt und das riesige Monstrum von Spinne in die Freiheit befördert. Doch damit hatte das Grauen noch kein Ende. Da konnten auch die vielgehörten Erklärungen "Jetzt wird es kalt, da kommen die Spinnen halt rein" nicht mehr helfen: Bei dem Kalb von Spinne, das in unserem Flur nistete, musste selbst besagte mutige Frau Mutter kapitulieren. Das Glück sprang zur Hilfe und ließ den achtbeinigen Mutanten von selbst durch die geöffnete Haustür nach draußen spazieren. 
Aber die Folge des Ganzen: Nervös zuckende Gliedmaßen, paranoide Augenbewegungen und eine Überempfindlichkeit, die jedes kitzelnde Haar und jeden dunklen Fleck an der Wand als Anlass zu ruckartigem Aufspringen und gelegentlichen Kreischanfällen nimmt. Nein, lieber Herbst, mit dieser Seite deines Wesens werde ich mich wohl nie anfreunden können. 
Dafür hat sie einfach zu viele Beine!

1 Kommentar:

  1. Das eigene Haar - nach der Spinne der wohl größte Feind des Arachnophobikers.

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