14. Dezember 2014

Zuckerberge

Sonntagsfreude heute: In vollständiger Kontemplation versunken mit der lieben W. und M. Plätzchen verzieren, dabei Weihnachtsmusik hören und sich ganz selig fühlen.... und dabei einen gigantischen Berg Zuckerzeug produzieren - frei nach dem Motto: Mehr ist mehr!

4. Dezember 2014

Und morgen ist ein neuer Tag.

Wieder alleine in Berlin. Draußen ist es eisig geworden, die Melancholie der langen dunklen Stunden versuche ich mit Kerzen und Tee zu vertreiben. Doch die Liebsten bleiben hunderte Kilometer entfernt. Und manchmal, da möchte ich tief seufzen, alle endlich bald wiedersehen, mit K. lachen, Gilmore Girls mit L.,A. und M. schauen, Youtube-Videos mit dem kleinen Bruder. Mich von M. kraulen lassen und endlich wieder das Grün, die Frische und den Frieden in der Natur, auf dem Land einatmen, der anonymen Großstadt den Rücken kehren. Nur ein bisschen, nur für ein paar Stunden.


2. Dezember 2014

Adventskalender, die Zweite

....übrigens überraschte mich M. dieses Jahr mit 24 einzelnen, liebevoll verpackten und filigran beschleiften Geschenken in Streichholzschächtelchen-Größe. Auf die Frage woher er so viele davon hätte, er nur: "Sagen wir so, unter meinm Bett lagert nun ein paketgroßer Vorrat leichtendzündlichen Inhalts."



Die Suche nach dem richtigen Paket zum Kalenderdatum wurde übrigens auf Schwierigkeitsstufe "Fortgeschrittene" angehoben: 
Dieses Jahr nur römische Zahlen -.-!

27. November 2014

DIY Adventskalender


Nachdem mir M. im letzten Jahr mit diesem Kalender (siehe oben), den süßesten, schönsten und kreativsten Adventskalender überhaupt gebastelt hatte, war ich dieses Jahr ganz schön in Zugzwang, was meinen Überlegungen zum Weihnachtscountdown betraf. Zum Glück kam mir eine (nicht annähernd daran heranreichende, aber trotzdem nicht so üble) Idee schon relativ früh im Jahr, denn für das Folgende musste ich einige Monate lang unseren Müll durchwühlen und möglichst unauffällig bereits Entsorgtes, wieder herausfischen. Alternativ kann man sicherlich auch einen Aufruf im Bekanntenkreis starten - so oder so, zunächst bedurfte es für den diesjährigen Adventskalender Altglas in 24 bunt-durchmischten Ausfertigungen:


Als nächstes wurden unter Verlust diverser Hautschichten und Nagellackbeläge unter kochendem heißem Wasser die Gläser von Schmutz und Etiketten befreit.  

Tipp Nr. 1: Wider erwarten ist es anscheinend schier unmöglich den Geruch von Tacco-Dip aus der Gummidichtung einiger Glasdeckel zu entfernen. Es empfielt sich diese Gläser mit Non-Food- Artikeln zu füllen ...oder mit Tacos. 

Tipp Nr. 2: Wenn sich die Kleberückständer bei manchen Gläsern partout nicht lösen wollen, kann es helfen besagte Stellen mit ein wenig Öl zu behandeln. In diesem Fall hat mir Sonnenblumenöl gute Dienste getan.

Zu diesem Zeitpunkt sah der Irgendwann-Mal-Adventskalender so aus:


 Noch etwas.. schlicht.

Gut, hier brauchte es noch einiges an Phantasie, um sich ein dekoratives Endergebnis vorzustellen, aber daran mangelte es mir zum Glück noch nie (ES LEBE DIE PHANTASIE!!... ähm...chrm.). Ich blieb optimistisch und machte mich an den Deckeln zu schaffen, die einen tannengrünen Überzug erhielten (meine Diskussion mit der Bastelgeschäft-Angestellten, die mir partout zu keinem goldenen Lack verhelfen wollte, erspare ich euch an dieser Stelle. Nur so viel: Sie hat gewonnen). Ich habe dazu Acryllack benutzt, den gibt es eigentlich in allen besser sortierten Bastelgeschäften und Malereibedarf. Es empfielt sich die Deckel unter offenem Himmel also auf etwaigem Balkon o.ä. zu besprühen, und sich für ein Kleidungsstück zu entscheiden, das entweder EXAKT dem Farbton der Sprühdose entspricht.... oder es zukünftig einmal soll. In jedem Fall sind mehrere Lagen nötig. (Der Tipp, genug Farbe zu kaufen, liegt vielleicht auf der Hand, wenn dann aber die Dose leer geht, wenn man gerade noch 3 Deckel zu besprühen hat, steht man da.. hab ich mir sagen lassen.)


Im Bastelladen habe ich mich dann noch mit einigen zusätzlichen Materialien versorgt. In Berlin empfiehlt sich der Modulor, dort gibt es gerade zur Weihnachtszeit alle möglichen Anregungen und in Teilen vorgefertigte Bastelelemente.

Die Sterne habe ich in weißer Farbe mit Nummern beschriftet und mit Kleber auf dem Deckeln befestigt. Damit der Inhalt der Gläser eine Überraschung bleibt, habe ich ihn in einfach Butterbrotsdosen verpackt, alles mit ein paar roten Akzenten versehen und taddaaaa, fertig ist der Adventskalender:


Über den Inhalt des Kalenders muss sich an dieser Stelle jedoch ausgeschwiegen werden. Man weiß ja nie, wer so mitliest....

Die Vorfreude auf die Adventszeit: Für mich auf jeden Fall ganz viele freezeplease-Momente im November. Mehr bei Nic: http://luziapimpinella.blogspot.de/?m=1

3. November 2014

Was für ein Herbst!

Es ist Herbst. unübersehbar.


Golden, ungewöhnlich warm, gemütlich, bunt und sehr sehr lecker :). Am Wochenende war Halloween und für mich bedeutete das einen Besuch in der Heimat. Wie jedes Jahr bereitete meine Schwester A. zu diesem Tag ein wahres Geschmacksfeuerwerk zu. Wir bastelten um die Wette und genossen dabei Nussmuffins, Apfelröschen, Suppe aus gegrillten Tomaten und Paprika, Olivebrot, verschiedene Quiches, Käsekuchen und noch so einiges andere, das uns ein wohliges, schmatzendes *Mmmhhnomnomnom* entlockte und unsere Bäuche nach Schwangerschaftsmode verlangen ließ.
Wenn dann noch die Sonne so wunderschön scheint, ist der Verdauungsspaziergang auch eine reinste Wonne und das Licht der tief stehenden Sonne perfekt, um die lieben Schwestern bei dieser seltenen Gelegenheit, da wir alle mal beisammen sind, vor die Linse zu kriegen.

Ich nehme euch mit auf einen ausladenden, bilderreichen Spaziergang, bunt durchmischt, mit allem, was dieses Wochenende so schön gemacht hat!


Was für ein Herbst!

19. Oktober 2014

Eigenwillige Sitten

Obwohl schon seit zwei Jahren regelmäßiger Gast in Weimar, bin ich letzten Sonntag das erste Mal in den Genuss von Weimars größtem Volksfest, DEM Ergeignis des Jahres gekommen. Und wider Erwarten hatte es weder mit Goethe noch mit Schiller zu tun, noch mit irgendeinem der anderen Themen, die in meiner niederrheinischen Heimat zum Anlass genommen werden, alljährlich der Musik, der Völlerei und dem Alkohol zu fröhnen (Schützen, Karneval, Kirmes, Samstage...).

Der Grund für einen immensen Besucherzustrom, für vielzählige Bandauftritte und allgemeine Ausgelassenheit: eine kleine Knolle, genannt Allium cepa oder im Volksmund auch: die Zwiebel.


Einmal im Jahr ist also in Weimar Zwiebelmarkt und der wird gefeiert, als gäb's kein morgen. Das leicht nostalgisch angehauchte Fest hält die Zwiebel in jeder Form und jedem Verwendungszweck parat: Als dekoratives Element, als Spielfiguren, kulinarisch als Zwiebelkuchen, Zwiebelsuppe und in jeder anderen erdenklichen Form, zu der man die Knolle verarbeiten kann. An den drei Tagen des Zwiebelmarktes stellen die Weimarer alles mögliche mit der kleinen Knolle an, und auch vieles, was man vielleicht besser nicht tun sollte. 

Sogar eine Zwiebelkönigin gibt es (by the way: wie die wohl ausgewählt wird? Gibt's da ein Wett-schnibbeln, und wer als letztes weint, gewinnt? Oder muss man in eine rohe Zwiebel beißen, ohne sich zu übergeben? Muss man vielleicht irgendwelche visuellen Ähnlichkeiten mit einer Zwiebel aufweisen? oder den schicksten Zwiebellook kreieren? Oder gibt es vielleicht eine finstere Zwiebel-Lobby, die es zu bestechen gilt? Fragen über Fragen....). Dazu gibt es noch alles, was in irgendeiner Weise mit der Zwiebel in Verbindung gebracht werden kann: Schneidebrettchen, Spreewald-Gurken oder Knoblauchzehen, die Liste geht ins Unendliche.

Der Weimarer Zwiebelmarkt, der gar nicht mal so klein und provinziell ist, wie er klingt, sondern sich über die gesamte Stadt erstreckt und (anscheinend) Menschen aus aller Herren Länder anzulocken....naja, oder Umland, sagen wir aus aller Herren Um-Länder, lohnt sich auf alle Fälle für einen Besuch, immer am zweiten Wochenende im Oktober - und sei es allein, um das Rätsel zu ergründen, warum es ausgerechnet die Zwiebel ist, die die Thüringer hier so über alle Maßen zu faszinieren scheint....

14. Oktober 2014

Von letzten Chancen

Ein Berliner Sommer ist bunt, warm, laut, sprudelig, lebendig, lustig, abwechslungsreich und voller Möglichkeiten, seine Zeit zu vertun. Die Berliner sitzen mit Vorliebe in Cafés und Bars, draußen in Parks, durchkämmen die Straßen, lauschen den Straßenmusikern und genießen das Leben in all seiner Vielfalt. 
Der Berliner Sommer ist ziemlich wunderbar.

Aber dann ist da noch der Winter.

Von jetzt auf gleich verschwinden die Menschen fast vollständig aus dem Stadtbild, vergraben sich tief in ihren Wohnungen und fallen in einen ca. 8-monatigen Winterschlaf. Denn wo andererorts in Deutschland der Winter vielleicht von Dezember bis Februar dauert und man noch Daumen drücken muss, ob überhaupt eine Flocke vom Himmel segelt (als Kind des Niederrheins kenne ich die schneelosen Winter! Das war die Regel, nicht die Ausnahme..), heißt es von Oktober bis Mitte Mai in Berlin hoffen, dass die S-Bahn fährt, bibbern vor dem "sibierischen Ostwind" und 2 Schuhgrößen zusätzlich, damit die 5 Paar übereinandergezogenen Socken auch darin Platz finden. Die Sonne verschwindet, als hätte es sie nie gegeben und taucht erst Ende Mai wieder auf, um scheinheilig ganz nahtlos von tiefstem Winter zum Hochsommer überzuleiten.

Warum diese lange Einleitung? 
Nun, heute ist der 14.Oktober. 

Falls der ein oder andere Leser aus der Nähe von Berlin stammt und vorhat noch ein paar letzte, helle, fröhliche Momente zu erleben, bevor die eben beschriebene Schreckensvision eintritt, muss er es bald tun! Noch erlässt der Herbst eine allerletzte Gnadenfrist, ein paar letzte schöne Tage. Wer sich noch fragt, wie er die am schönsten, am entspanntesten verbringen kann, für den gibt es jetzt noch einen letzten Ausflugstipp:

Wie wärs mal mit einer Fahrt zur Pfaueninsel?
Wir haben mit Freunden vor kurzem einen Ausflug dorthin unternommen und mit aller Macht die warmen Sonnenstrahlen gespürt, die schöne Aussicht genossen, um sie tief im Gedächtnis zu vergraben, damit sie uns die nächsten 8 Monate überstehen lassen und von vergangenen Sommern erzählen..

Mit einer Fähre übersetzten wir zunächst die paar Meter über den Wannsee über.
 
Das Wetter meinte es richtig gut mit uns (Merkt euch diese Worte, "Das Wetter meinte es richtig gut mit uns" - sie werden schon bald aus meinem aktiven Wortschatz verschwunden sein und nur noch als schwache Erinnerung über einem Gemisch aus Seufzen und Zähneklappern wabern). 
 Die schöne Umgebung und das Glitzern des Wassers tat sein Übriges.

 Das Einzige, womit ich mich ehrlich gesagt wenig anfreunden konnte, waren alle Formen der "Bebauung", die diese sonst so schöne Insel dem Besucherauge aufbürdete. Nachgebaute "Ruinen", Pseudo-antike Tempel und dieses Schlösschen aus..., ja aus was eigentlich? Pappmaché? ließen mich trotz des guten Wetters schaudern und erweckten ein bisschen den Eindruck, man befände sich in einer spaßbefreiten Form von Disneyland...

Wir waren schon halb über die Insel rüber, als uns dann das erste Mal jener Vogel begegnete, der ihr ihren Namen gab. Leider konnten wir ihn nicht dazu bringen, sein berühmtes Rad zu schlagen, aber auch so muss man sagen, dass sich Pfauen zumindest als Bildmotiv ganz ordentlich machen!

 
Zurück hatten wir das Glück, in einem "historischen Bus" transportiert zu werden - wobei ich schätze, dass dieses "historisch" dann doch nicht ganz soweit in die Vergangenheit zurückreicht. Das Gefährt kam mir eher vor wie ein Bus aus den 60er/70er Jahren (wobei ich zugeben muss, dass meine Kennerschaft auf diesem Gebiet doch eher etwas verkümmert daherkommt...).  

Alles in allem ist die Pfaueninsel aber für all jene ein schöner Ausflugsort, die ein bisschen ins Grüne kommen, die Seele baumeln lassen und Spazieren gehen wollen. Disneyland mag da vielleicht aufregender sein, aber hier wird man zumindest nicht von lebensgroßen Stoffmäusen belästigt.