9. Juli 2015

Kuchenfest 2015 aka "Jetzt kann ich glücklich sterben"

Nachdem ich gefühlt die letzten 12 Tage damit zugebracht habe, zu verdauen, kommt hier nun ein kleiner Rückblick auf das große Schmausen, auf die ungläubigen Aaahs und Ooohs, auf das verzückte Staunen sahneverschmierter Münder (... unweigerlich gefolgt von Ooohs und Uuuh ob sich ins Fleisch grabender Gürtelschnallen).



Aaaww, es ist wieder Kuchenfest!

So etwa um Weihnachten herum, wenn die aktuellsten Backbücher aus ihren Verpackungen gerissen und genüsslich durchblättert wurden, fängt A. damit an, sich erste Ideen und Inspirationen zusammenzuschreiben. Lange Liste entstehen, von Kuchen, Rezepten, Verzierungen, Gästen, Terminen etc. - alles beklatscht und befeuert durch den Rest der buckligen Verwandtschaft (mich eingeschlossen), die den Duft schokoladiger Böden wittern, einen Hauch vom Geschmack knusprigen Karamells und von der Süße luftiger Cremes des letzten Festes noch immer auf ihren Lippen zu spüren meinen. 

Wenn dann der Sommer naht, die Erdbeeren reifen und die Tage lang und lau werden, markieren wir uns diesen einen Tag rot im Kalender, laden alle Freunde und Bekannten ein, die wir so kennen, buchen Zugtickets und nehmen uns fest vor, noch schnell ein bisschen abzunehmen (höhö).. oder wenn das schon nicht klappt, dann zumindest noch ein bisschen das "Kuchen-essen" zu trainieren, so als Vorbereitung, nech? (das wiederum hat ganz fabelhaft funktioniert, just sayin..)



So etwa 48 Stunden vor dem eigentlichen Fest geht es für A. dann in die heiße Phase. Gefühlt 12 Tüten Lebensmittel werden angeschleppt (alles in etwa in der Größenordnung à la 7 Kilo Mehl, 2 Zentner Früchte, 6 Liter Sahne - in jeweils 200ml Verpackungen) aus denen dann so etwa 19 verschiedene Kuchenböden, 12 Cremes, 6 Sorten Ganache und weiß der Teufel was noch so entsteht. Die Nächte sind jedenfalls ziemlich kurz, A. ziemlich mehlverschmiert, wir anderen laufen ständig mit Zewas durch die Gegend um uns gegenseitig den Speichel vom Mund zu wischen.
Das ist ne harte Zeit...für jeden von uns! Und doch ist das alles nur der große Trommelwirbel für das eigentliche, gigantische, fulminante Finale!



Am Tag der Tage ist A. nach 1,8 Stunden Schlaf nur leicht übermüdet und jammert eigentlich die meiste Zeit rum ;) : Darüber, dass ja alles gaaar nicht so geworden ist, wie es sein sollte, dass die Schokoldentemperatur von 16 Grad anstatt 15 Grad wahrscheinlich aber auch ALLES ruiniert hat, dass irgendeine Gelatine viiiiiel zu fest, oder gerne auch: GAAAR nicht fest geworden ist, und überhaupt die 36 Kuchen für die 20 Gäste niiiemaals jemals nicht ausreichen werden. (No Offense, A. ;) ). Wir anderen hören ihr kaum noch zu, weil wir zu beschäftigt damit sind, auf die Kunstwerke vor uns zu glotzen und den Drang den Finger auszustrecken und tief in die Sahne-Mascarpone Creme zu stecken, zu unterdrücken versuchen (klappt nicht immer). Irgendwann schickt A. uns dann alle raus, um allem noch den letzten Schliff zu geben, z.B. Torten mit kandierten Früchten, Blumen, Karamellgittern, Schokoladenskulpturen und essbarem Goldstaub (kommt sicher noch!) zu garnieren.


Das Ergebnis war auch dieses Jahr wieder absolut überwältigend, sowohl optisch als auch (OMG) für die Geschmacksnerven! A. ist vollständig geschafft und bringt es, wie jedes Jahr, nicht übers Herz die Kuchen selbst anzuschneiden, wir anderen sind glücklich, dankbar und fühlen uns überhaupt mit unserer Schwester/Tochter/Freundin gesegnet und wie die Kuchen-verwöhntesten Menschen auf Gottes Planeten.

Zu bewundern gab es einen American-Cheesecake mit Johannisbeercreme (rangierte weit oben auf der Beliebtheits-Skala):


Einen wahrscheinlich so ungefährt 14-lagigen Schokokuchen:


(Ich war bei der Herstellung dabei und kann hier ein paar Insiderinformationen streuen. Um diesen Kuchen anzufertigen konzentriert man sich soviel ich mitbekommen habe darauf, ununterbrochen Schokoladenböden mit unterschiedlichsten Schoko-Ganache-Sorten zu schichten, also in etwa: Schokoboden-Vollmichganache-Schokoboden-Weiße Ganache-Schokoboden-Zartbitterganache.... (das ging noch eine Weile so weiter) um das ganze dann noch mit einer schlicht umwerfenden (und umwerfend fotogenen) Glasur absolut kunstfertig zu überziehen....pff...)


Eine Apricosen-Mohn-Torte:


Eine Himbeer-Mousse-Torte (!!!!!!!!):



Eine Erdbeer-Mascarpone-Torte (Und ich sag nur SCHOKOÜBERZOGENE ERDBEEREN IM KUCHEN!! Ich raste aus!!!):


Den Rest des Tages verbringen wir hauptsächlich damit uns darüber in die Haare zu kriegen, welcher Kuchen denn nun der überhaupt-absolut-Aaaalllerbeste von allen war (Keine Frage: The One and Only Himbeertorte!) und unauffällig Kuchenstücke zu reservieren, unter fadenscheinigen Erklärungen in den Kühlschrank zu bringen oder unter einem gemurmelten "....noch für meine Mitbewohner" in der Tasche verschwinden zu lassen. 


Es mag sein, dass ich mich wiederhole, aber es war wie eigentlich jedes Jahr um-wer-fend! :)

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