22. Februar 2012

Was passiert, wenn man mit Kreide spielt:

Auch wenn die Uni im Moment mal wieder 90% meiner Zeit verschlingt (und das in der vorlesungsfreien Zeit!), so gibt es doch hier und da auch noch andere Dinge, um die man sich zu kümmern hat. Das "Ein-Mann-PR-Team" unserer Theatergruppe hat entschieden, dass, auch wenn die Premiere unseres Stücks erst im Mai ist, es nie zu früh sein kann, Zuschauer zu werben. Die Idee war, mit einem formlosen Schriftzug und einem groben Zeitpunkt alle Studenten, die nun in den Bibliotheken hocken und Hausarbeiten schreiben, mit dem Gedanken an Freizeit zu ködern und sie so jetzt schon für unser Stück zu interessieren.
Also hab ich die Bastelschere rausgekramt, ein riiiesiges Stück Pappe zur Hand genommen (man beachte den Größenvergleich von Pappe zu Spraydose s.u.) und mich daran gemacht aller Welt Michael Endes wohl bekanntestes Werk in Erinnerung zu rufen.


 Das ganze sollte dann (möglichst legal) an der Uni verbreitet werden. Irgendjemand (der das Ganze scheinbar auch nur vom Hören-Sagen her kannte) hatte zu diesem Zweck den Vorschlag gemacht doch "Sprühkreide" zu verwenden - ja genau, die Straßenmalkreide von früher nur in Spraydosen-Form: praktisch, und durch den nächsten Regen wieder abwaschbar. Gesagt, getan: Farbe bestellt (die dann auf Grund von "Lieferschwierigkeiten" 3 mal so lang brauchte, wie im Internet angesagt), Schablone eingepackt und ab an die Uni. Ganz ehrlich? -Nun, das Bild, das ich mir von der ganzen Sache gemacht hatte ( Ich: Banksy-gleich, mit dem Halstuch vor Mund und Nase, Wände und Böden mit genialen Motiven besprühend, und schlussendlich vielleicht von der Polizei abgeführt), unterschied sich dann doch  vollkommen von der harten, kalten Realität:
Die Spraydose war nach nur dreimaliger Verwendung leer (und dafür 13 Euro?!), die Schablone an zig Stellen gerissen und der Schriftzug in Theorie irgendwie schicker, und nicht so ausgefranst, wie dann auf dem rohen Steinboden. Zudem ist meine Hose nun komplett mit roter Kreide verschmiert, von der ich (vielleicht etwas naiv) irgendwie gedacht hatte, ich könnte sie dann anschließend einfach wieder "abklopfen" und die rote Farbe von meinen Fingern löste sich erst, als sich die ungefähr 2.-3. Hautschicht löste. 
Abschließendes Urteil: Die Kreide sollte man besser wieder den Kindern in Hartform überlassen und das nächste Mal entweder schlicht Plakate aufhängen oder die Chance auf eine Fahrt im Polizeiwagen wahrnehmen und wie die richtig coolen Jungs echte Spraydosen benutzen.
Hier ein Blick auf das Resultat:

2 Kommentare:

  1. ohh, wie blöd!!!
    teurer Spaß, von dem ich bisher auch noch nie gehört hatte, aber lohnt ja offenbar so gar nicht...
    ich wünsche dir Motivation, Inspiration und Durchhaltevermögen für den Uni-Kram!

    LG
    sjoe

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  2. Schön zu lesen, wie es sich anfühlt, wenn Frau so halblegale Sachen macht. Meine bescheidene Schneeglöckchenaktion war so eine Art Vorbereitung auf Guerilla-Gardening. Ja, das gibt es wirklich und ich bin entschlossen, das im Sommer durchzuziehen. Im Augenblick hab`ich da noch so wild-romatische Vorstellungen, wie ich nachts mit Taschenlampe bewaffnet irgendwelche fiesen Ecken bepflanze. Mal schaun, wie das wird.

    Liebe Grüße von Kirstin, die deinen Blog-Namen richtig schön findet.

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