Erkenntnis der letzten Tage: Nie wieder Horrorfilme!
- Nein, das muss man relativieren: Nie wieder Hausarbeiten über Horrorfilme.
...oder vielleicht treffender: Nie wieder eine Hausarbeit über den vielleicht schlimmsten Horrorfilm aller Zeiten.
Wie alles begann: Nachdem die Prüfungen nach wochenlanger Marter halbwegs überstanden waren, warteten die ein oder andere Hausarbeit darauf fristgerecht fertiggestellt zu werden. Dabei sollte sich eine besagter Hausarbeiten mit dem Thema "Surrealismus im Film" beschäftigen. Von irgendwo zwitscherte mir in meiner Themenfindungsphase ein Vögelchen zu *chrm*, dass es eine ganz fabelhafte Idee sein könnte, über das The-Ring-Video im gleichnamigen Film zu schreiben, das ohne Frage einen stark surrealistischen Touch hatte. (Besagtes Vögelchen wurde in der darauffolgenden Zeit des öfteren Opfer wüster Beschimpfungen und Verwünschungen). Ob mir zu diesem Zeitpunkt nicht schon der Gedanke gekommen war, dass die Auseinandersetzung mit dem wohl gruseligsten Gör der neueren Filmgeschichte, meiner Psyche einiges an Schaden zufügen könnte? Nun ja, irgendwer (Stirb Vögelchen, STIRB) muss mir wohl eingeredet haben, dass mich ein nüchterner, filmanalytischer Blick vor jedweden Einwirkungen diverser Schocker à la *Ich-krabbel-jetzt-in-weißem-Nachthemd-samt-gruseliger-Frisur-erst-aus-meinem-Brunnen-und-dann-aus-deinem-Bildschirm-heraus* feit. Womit wir wieder bei der Problematik von Theorie vs. Praxis angelangt wären. Die Realität sah dann nämlich folgendermaßen aus:
Ich, mit Ohrstöpseln, 10 Zentimeter vor meinem Bildschirm in der Bibliothek hockend, hochkonzentriert, jeder Regung des Samara-Balgs folgend, und dann entweder zu Tode erschreckend, oder die Finger vor die Augen haltend, so dass ich einige Szenen immer und immer wieder schauen musste, bis ich ich aus allen Bildfragmenten, die zwischen meinen Fingern hervorlugten, im Kopf ein Ganzes herstellen konnte.
Und der kühle filmanalytische Blick? - Ist schonmal ohne mich in die Semesterferien gefahren und hat seine kleine Schwester "Oh-mein-Gott-was-passiert-da-Ist-das-etwa-Oh-NEIN-HINTER-DIR*Augen-Zukneif*" dagelassen.
Das nächste Mal schreib ich wieder über Disney-Filme. Dann analysiere ich halt surreale Elemente in "Die Schöne und das Biest". Eine allmächtige, magische Rose und sprechende Möbel, die sich rhytmisch zu Tanzmusik bewegen? Wenn das nicht mal surreal ist...